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AutorenbildChristian Asperger

Was ich vermitteln will - systemische Psychotherapie & Paartherapie

Aktualisiert: 3. Sept. 2023

Genauso vielfältig und einzigartig wie jedes Individuum sind wohl auch alle Berater, Coaches und Psychotherapeuten. Anhand von zugrundeliegenden Wissenschaften oder methodischen Zugängen lassen sich bestimmte Kategorien bilden. Im Zentrum steht aber das persönliche Menschenbild, welches uns in der Psychotherapie leitet.


Mag. Christian Asperger | Praxis | Systemische Psychotherapie, Paartherapie, Coaching


Im Mittelpunkt meines heutigen Beitrags stehen meine Motivation und meine Leidenschaft für den Beruf des Psychotherapeuten. Was ist mir in dieser Rolle wichtig und welche Haltung nehme ich gegenüber meinen Klienten ein? In der Arbeit mit Menschen ist der richtige Zugang das A und O. Zuerst muss ich die Menschen, denen ich helfen soll oder etwas vermitteln will, erreichen, verstehen, mich in sie hineinversetzen, sie dort abholen, wo sie gerade sind. Nur so kann meine Arbeit auch anschlussfähig werden.


"Menschen - inklusive mir - sind wie sie sind."

Es geht darum, mit den Menschen so wie sie sind umgehen zu können. Mit Vorstellungen, wie sie stattdessen sein sollen, möchte ich mich nicht identifizieren oder diesen nachgehen.

Nun, ist unter solchen Voraussetzungen dann überhaupt eine Veränderung möglich?


Genau hier setzt die systemische Haltung an. Menschen werden als Bestandteil eines dynamischen Systems gesehen. Es sind die Interaktionen in der Familie, im Freundeskreis, in der Arbeit, in den soziale Medien, etc., die das Leben und unser Selbstbild beeinflussen. Die zunehmende Vielfalt an sozialen Umwelten, der immense technologische Fortschritt sowie der ökologische und ökonomische Wandel erzeugen eine unglaubliche Komplexität an verwobenen Systemen, die unser individuelles Erleben massiv beeinflussen.





Vielfalt und Differenzierung


An einem Problem und an einer Lösung sind mehrere Menschen oder innere Anteile (z.B. Werte, Ideen, Vorstellungen) beteiligt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es mehrere Wahrheiten nebeneinander geben kann. Solche Ambivalenzen erzeugen Spannungen und wir sind stets bemüht diese Widersprüche zu reduzieren. Dazu ist es wichtig herauszufinden, wer von den an der jeweiligen Situation Beteiligten was von wem will. Es geht darum zu differenzieren und auf die Besonderheiten im Kontext des sozialen Umfeldes einzugehen. Welche Aufträge, Wünsche oder Beschwerden werden von welcher Seite geäußert um welches Ziel zu erreichen? Die Klarheit darüber ermöglicht mir erst zu erfahren, was nun für mich zu tun ist. Dazu ist es auch wichtig zu wissen und zu unterscheiden, was ich selbst in einer bestimmten Situation tun kann, tun will, tun soll - und was nicht. Beim Versuch etwas zu ändern braucht es neben den Zielen auch die dazu notwendigen Mittel. Es ist nicht sinnvoll an Zielen zu arbeiten, wenn ich nicht die geeigneten Mittel und Ressourcen habe diese zu erreichen. Manche Ziele können allerdings auch mit anderen Mitteln erreicht werden. Uns hindert manchmal bloß die Fixierung auf bestimmte Mittel.


Offenheit und Lernbereitschaft


Die Vielfalt und Komplexität unseres Lebens ist so groß, dass ich mich nie auf alles und jede Situation vorbereiten kann. Unser Eindruck eine bestimmte Situation (z.B. Verlust, Trennung, Arbeitslosigkeit) bereits zu kennen oder ein Wissen über Menschen und ihre Probleme zu haben, ist deshalb trügerisch. Ich kann aber so flexibel werden, dass ich im Moment offen, handlungsfähig und lernbereit bin. Jede Situation ist neu und höchst individuell im Erleben. Bestehendes Wissen und Erfahrungen müssen daher auch immer hinterfragt werden, ob sie in diesem Moment hilfreich sind. Dies passiert im Dialog mit meinen Klienten.


Vertrauen und Hoffnung


Jeder von uns hat bereits die Fähigkeiten, die wir zur Bewältigung von Situationen brauchen, in sich. Ich muss mir ihrer nur bewusst werden. Ich muss auch nicht alles zu Ende verstehen oder lösen. Unser Leben ist von stetiger Veränderung geprägt. Menschen sind andauernd damit beschäftigt ihre Lebenslagen zu gestalten. Manchmal merken wir es mehr und manchmal weniger. Und ich muss nichts ganz alleine lösen. Die Menschen in meinem Umfeld helfen mir durch das, was sie sagen und tun dabei zu verstehen, was der nächste Schritt sein könnte. Auch weniger angenehme Emotionen wie Kritik, Ärger oder Widerstand meiner Mitmenschen können so hilfreich sein. Betrachten wir jede Interaktion als gegenseitigen Einfluss. Ich möchte den Wandel meiner Klienten dabei unterstützen und so die Entstehung neuer Identitäten fördern.


Verantwortung und Bewusstsein


Die eigene Verantwortung für das Denken, Fühlen und Handeln wahrzunehmen ist der erste Schritt zu Veränderung. Dazu braucht es auch ein Bewusstsein im Hinblick auf meinen Körper, meinen Geist und meine Seele. Der Körper mit all seinen Zuständen, Bedürfnissen und Impulsen hat Einfluss auf meine Stimmungen, Wahrnehmungen und auf mein Verhalten. Der Geist mit all seinen Ideen und Vorstellungen, mit denen ich mich identifiziere, beeinflusst meine Wahrnehmung, Denken, Sprechen und Handeln. Die Seele, der Kern der eigenen Persönlichkeit vermittelt mir ein grundlegendes Lebensgefühl und eine Haltung im Bezug auf mein Bild von der Welt.





Auch mir ist bewusst, dass dieser Zugang nur mein Bild und damit auch nur eine mögliche Haltung im Zugang zu Psychotherapie sein kann. Mit jeder Begegnung und Interaktion unterliege natürlich auch ich selbst einem Wandel. Umso wichtiger ist es auch für mich der stetigen Veränderung gegenüber offen zu bleiben.


* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwende ich abwechselnd die weibliche oder männliche Form. Männer und Frauen sind natürlich gleichermaßen angesprochen.





Mag. Christian Asperger - Psychotherapeut | Systemische Psychotherapie bei einer Krise, Angst, Depression, Burnout & mehr


Die systemische Therapie ist ein international etabliertes psychotherapeutisches Verfahren, das den sozialen Kontext psychischer Probleme in die Behandlung einzelner Klienten miteinbezieht. Im Mittelpunkt stehen problematische und/oder gestörte Beziehungsprozesse, die ein Klient erlebt, die ihn belasten und die nur schwierig oder gar nicht lösbar erscheinen. Die systemische Therapie zeigt mögliche Bewältigungsstrategien auf und hat das Ziel, Betroffene im Alltag wieder handlungsfähig zu machen.

Systemische Therapie auf einen Blick

Die systemische Therapie geht von der Grundannahme aus, dass die psychischen Folgen von Ängsten, Krisensituationen und anderen Belastungen auch als Abbild von mehr oder weniger gut gelungenen Anpassungen an die jeweilige Umwelt gesehen werden können. Sie betrachtet somit immer den einzelnen Menschen im Kontext seiner Umgebung und seiner familiären, partnerschaftlichen und beruflichen Verbindungen zu anderen Menschen. Wie Menschen mit Belastungen umgehen, ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen individuellen wie äußeren Faktoren ab. Manchmal entstehen aus unerwarteten Veränderungen Situationen, die für den Einzelnen mit seinen bisher erlernten Strategien als nicht bewältigbar erscheinen. Die Folge dieser als besonders belastend erlebten Ereignisse sind häufig Burnout, Angst und Depression. Ziel der systemischen Therapie ist es, Klienten und Klientinnen aus dieser Belastungsreaktion behutsam herauszuführen, sie als Teil eines dynamischen Systems wahrzunehmen, in dem ständig Interaktionen und Veränderungen stattfinden, für die es gemeinsam Bewältigungsstrategien zu suchen gilt. Der Psychotherapeut hilft so, aktiv aus der Krise zu gelangen und Angst und Depression hinter sich zu lassen.

Bei welchen Problemen kann eine systemische Psychotherapie helfen?

Die Problemfelder, die sich in der systemischen Psychotherapie gut bearbeiten lassen, sind sehr unterschiedlich. Zu ihnen zählen vor allem Angststörungen, Depressionen und Burnout, aber auch so unterschiedliche Erkrankungen wie Essstörungen, Suchterkrankungen, psychosomatische Beschwerden oder Schizophrenie. Die Grundlagen der systemischen Therapie eignen sich durch die Gesamtbetrachtung der vielfältigen Beziehungen und Beziehungsmuster innerhalb eines sozialen Systems auch sehr gut zur Bearbeitung beruflicher Konfliktfelder im Rahmen eines Coachings oder einer Supervision.

Was passiert in einer systemischen Therapie?

Als systemischer Psychotherapeut nimmt man Betroffene immer im Kontext ihrer sozialen Umwelt wahr. Akteure, die in diesem Umfeld eine bestimmte Rolle einnehmen, werden in die Therapie miteinbezogen. Je nach Setting können sie dafür persönlich anwesend sein - das ist etwa im Rahmen von Paartherapien der Fall. Wenn das nicht möglich oder sinnvoll erscheint, verwendet der Psychotherapeut Symbole, die für die einzelnen Personen in einem System stehen. Wie bei anderen Formen der Psychotherapie geht es auch in der systemischen Psychotherapie darum, eine Reflexion der eigenen Situation zu ermöglichen und damit positive Veränderungsprozesse auszulösen. Der Klient bzw. die Klientin soll/-en wieder handlungsfähig werden um selbst Schritte in Richtung positiver Veränderung setzen zu können.

Psychotherapie wird hier also nicht als Veränderung am Klienten, sondern als Anleitung zur aktiven Veränderung des sozialen Bezugssystems durch den Klienten verstanden: Zur Bewältigung von Krisen, Angst, Depression und Burnout wird dort angesetzt, wo diese ihren Auslöser fanden.

Für wen eignet sich eine systemische Therapie?

Als spezielle Form der Psychotherapie richtet sich die systemische Psychotherapie vor allem an Klienten, die unter Belastungen durch ihre berufliche oder private Situation leiden und dadurch negative Auswirkungen erleben - zum Beispiel Angst, Depression und Burnout. Die systemische Psychotherapie setzt bei den Wurzeln einer Krise an, hilft dem Klienten, der Klientin, den Ursachen auf den Grund zu gehen und schädliche Beziehungsmuster zu identifizieren. Deshalb eignet sie sich ganz besonders für all jene, die unter Belastungen in ihren sozialen Beziehungen leiden. Familien: Die systemische Psychotherapie hat ihren Ursprung in der Familientherapie und eignet sich daher ganz besonders zur Bearbeitung von konfliktreichen Familiensituationen. Kinder und Jugendliche: In der Kindheit und Pubertät werden Angst, Depression und Burnout anders geäußert als im Erwachsenenalter und manche Betroffene nehmen ihre Jungendzeit sogar als dauerhafte Krise war. Die systemische Therapie hat eigene Therapieansätze für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die das familiäre Umfeld immer mit berücksichtigen. Berufsbedingte Konflikte: Hier arbeitet der Psychotherapeut gemeinsam mit dem oder den Betroffenen Strategien für Veränderungen im beruflichen Setting aus.


* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwende ich abwechselnd die weibliche oder männliche Form. Männer und Frauen sind natürlich gleichermaßen angesprochen. Gerne kann der Artikel auch über soziale Netzwerke geteilt werde.

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