Psychotherapie kann aus den unterschiedlichsten Gründen aufgesucht werden. Manche Menschen suchen Hilfe, um akute Krisen zu bewältigen, andere wollen langfristig an ihren Denkmustern und Verhaltensweisen arbeiten. In diesem Beitrag teile ich die Erfahrungen meines Klienten Mike, der seit 1,5 Jahren regelmäßig zu mir in die Praxis in Wien kommt.
Ein ORF-Kamerateam hat ihn kürzlich in Wien begleitet und dokumentiert, welche Motivation ihn in die Therapie geführt hat und wie sich sein Leben seitdem verändert hat.

Was Sie hier erfahren können
Persönliche Einblicke in ein psychotherapeutisches Setting
Welche gesellschaftlichen Erwartungen Männer davon abhalten, Therapieangebote wahrzunehmen
Einen authentischen Erfahrungsbericht mit einer Psychotherapie in Wien aus erster Hand
Wie systemisch Therapie und der Einsatz eines Therapiehundes hilfreich sein kann
Inhaltsverzeichnis
1. Warum Mike sich für eine Psychotherapie entschieden hat
Mike ist 32 Jahre alt, Sportwissenschaftler und arbeitet selbstständig als Physiotherapeut. Ursprünglich kam er in meine Praxis, um seine Gedanken zu ordnen und mit Stress besser umgehen zu können. Die Belastungen waren vielfältig: hohe Anforderungen im Beruf, Herausforderungen in der Beziehung und zusätzlich zwei laufende Studiengänge. Diese Kombination führte zu enormem Druck und einer inneren Anspannung, die sich zunehmend auf sein Wohlbefinden auswirkten.
Doch Mikes Geschichte geht tiefer: Sein Vater nahm sich das Leben, als er 16 Jahre alt war. Wenige Jahre später verstarb seine Mutter an Krebs. Besonders prägend war für ihn die Überzeugung, dass seine Mutter ihre Krankheit durch das Nichtreden über ihre Emotionen begünstigt hatte. Diese Erfahrung des schweren Verlusts motivierte ihn, für sich selbst einen anderen Weg zu wählen und bewusst einen offenen Umgang mit seinen Gedanken und Gefühlen zu pflegen.
2. Gesellschaftliche Erwartungen an Männer und ihre Auswirkungen
In unserer Gesellschaft gelten oft bestimmte Vorstellungen von Männlichkeit: Stark sein, keine Schwäche zeigen, Leistung erbringen – diese Attribute sind tief verankert und beeinflussen, wie Männer mit emotionalen Herausforderungen umgehen. Viele Männer lernen früh, Schmerzen und Belastungen zu unterdrücken oder gar nicht erst wahrzunehmen. Die Folge ist häufig eine hohe Leidensschwelle, die dazu führt, dass sie sich erst sehr spät oder gar nicht um Unterstützung bemühen.
Aus systemischer Sicht betrachtet, stehen Männer wie Mike oft in einem Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Bedürfnissen. Die Prägung aus dem familiären Umfeld verstärkt diesen inneren Konflikt. Wer gelernt hat, dass emotionale Offenheit gleichbedeutend mit Schwäche ist, wird sich schwer damit tun, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Therapie arbeiten wir gezielt daran, diese Muster zu reflektieren und neue Wege im Umgang mit Emotionen zu entwickeln.

3. Die Rolle von Therapiehund Kaija in der Psychotherapie
Ein wichtiger Aspekt in Mikes Therapie ist die Zusammenarbeit mit meiner Therapiehündin Kaija. Kaija ist ein fünfjähriger Beagle und eine ausgebildete Therapie-Begleithündin. Auf Wunsch begleitet sie die Therapiesitzungen und spielt für viele Klienten eine bedeutende Rolle.
Der Bezug zu einem Hund kann ein wertvoller Eisbrecher sein, insbesondere für Menschen, die Schwierigkeiten haben, über ihre Gefühle zu sprechen. Kaija gibt Sicherheit, hilft beim Beziehungsaufbau und erleichtert den Zugang zu eigenen Emotionen. Zudem kann die Anwesenheit eines Therapiehundes helfen, Stress zu regulieren, indem sie eine beruhigende Wirkung hat und das Gefühl von Geborgenheit verstärkt.
Auch für Mike war Kaija eine wertvolle Unterstützung, da sie ihm half, sich schneller zu öffnen und Emotionen bewusster wahrzunehmen.

4. Welche Veränderungen Mike durch die Psychotherapie Erfahrungen erlebt
Durch die regelmäßigen Sitzungen hat Mike gelernt, seine Gedanken klarer zu strukturieren und mit Stress besser umzugehen. Er hat erkannt, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, sich Unterstützung zu holen – im Gegenteil: Es ist ein Akt der Selbstfürsorge. Zudem hat er neue Wege gefunden, mit seiner Vergangenheit umzugehen und seine Erfahrungen nicht als Last, sondern als Teil seiner persönlichen Entwicklung zu betrachten.
Die Offenheit gegenüber sich selbst und seinen Emotionen hat sich nicht nur positiv auf sein eigenes Wohlbefinden ausgewirkt, sondern auch auf seine Beziehungen. Er kann heute klarer kommunizieren, was ihn bewegt, und Konflikte bewusster angehen. Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich mit den eigenen Prägungen auseinanderzusetzen und neue Handlungsspielräume zu entdecken.
5. Fazit: Psychotherapie als Weg zur persönlichen Entwicklung
Mikes Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll eine Psychotherapie sein kann – nicht nur in akuten Krisensituationen, sondern auch als langfristiger Prozess der Selbstreflexion und persönlichen Weiterentwicklung. Gerade für Männer kann es eine Herausforderung sein, sich auf diesen Prozess einzulassen, da gesellschaftliche Erwartungen oft eine Hürde darstellen. Doch die Erfahrungen von Klienten wie Mike verdeutlichen, dass der Mut zur Veränderung langfristig zu mehr Lebensqualität und innerer Balance führt.
Der ORF-Beitrag, in dem Mike über seine Erfahrungen spricht, gibt noch tiefere Einblicke in seine Geschichte und die Veränderungen, die er durch die Therapie erlebt hat. Schau dir das Video an und erfahre mehr darüber, wie Psychotherapie helfen kann, Gedanken zu ordnen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Hast du selbst Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht oder überlegst, diesen Schritt zu gehen? Teile deine Gedanken gerne in den Kommentaren oder vereinbare ein unverbindliches Erstgespräch, um herauszufinden, wie eine Therapie dich unterstützen kann.

6. Mein Psychotherapie-Ansatz kann helfen

In meiner Rolle als Psychotherapeut integriere ich meine langjährige Erfahrung aus meiner Praxis als Psychotherapeut sowie als Führungskraft in Konzernen mit einer soliden Ausbildung in systemischer Psychotherapie und Coaching. Mein Ansatz basiert auf dem Verständnis der Menschen im Kontext ihrer sozialen Beziehungen und der Konzentration auf das "Wie" gegenwärtiger Situationen. Ich betrachte Klienten als Experten ihrer eigenen Fälle und vermeide es, Themen zu vertiefen, die sie nicht aktiv einbringen.
Neben meiner beruflichen Tätigkeit engagiere ich mich in kontinuierlichen Weiterbildungen und genieße meine Freizeit mit meiner Familie und Outdoor-Aktivitäten. Meine Qualifikationen umfassen systemische Psychotherapie, Paartherapie, hundegestützte Therapie, EMDR, systemisches Coaching und ein Studium der Betriebswirtschaft. Gerne begrüße ich Sie in meiner Praxis in 1020 Wien.
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