Wer ist nicht auf der Suche nach dem perfekten Einklang von Familie, Partnerschaft, Beruf, Freunden, Hobbies und Freizeit? Die Medienwelt bombardiert uns geradezu mit Tipps, Ratschlägen oder neuen Methoden, wie wir unser Leben noch perfekter organisieren können.
In einer digitalen Welt der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten gilt es gemäß dem Motto "anything goes" auch immer am letzten Stand zu sein und nichts zu verpassen. Doch was ist der Preis für ein vollkommen ausoptimiertes Leben zwischen Kinderwagen, Karriereleiter und Stand-Up Paddle Yoga Kurs?
“Das Leben ist wie Radfahren. Um in Balance zu bleiben, muss man sich vorwärts bewegen.”
Müssen wir uns tatsächlich ständig bewegen, verändern oder lernen, um ein ausgeglichenes Leben in Balance führen zu können? Was ist mit innehalten und auf sich fokussieren? Im Einklang mit sich selbst, der Natur oder wichtigen Lebenswerten zu sein, ist das Ziel vieler Menschen. Was aber passiert, wenn man nicht mit den kraftspendenden Themen, sondern mit Problemen, Stress oder negativen Energien in Resonanz kommt?
Die Resonanzkatastrophe
Der Begriff Resonanz stammt vom lateinischen "resonare" und bedeutet wörtlich übersetzt widerhallen. Sowohl in der Sozialwissenschaft als auch in der Technik meint man damit das verstärkte Mitschwingen eines schwingfähigen Systems. Dabei kann das System um ein Vielfaches stärker ausschlagen als bei der ursprünglichen Einwirkung von außen. Als Resonanzkatastrophe bezeichnet man die Zerstörung eines Systems durch übermäßiges Mitschwingen im Resonanzfall. Bei einer periodisch wiederkehrenden Anregung, deren Frequenz mit der Resonanzfrequenz übereinstimmt, wird immer mehr Energie auf das System übertragen und gespeichert. Teilweise kann die Schwingungsenergie aus dem System abgeführt werden, doch wenn immer mehr Energie zu- als abfließt, wird die Schwingungsamplitude immer größer bis letztlich die Belastungsgrenze überschritten ist.
Praktische Beispiele einer solchen Resonanzkatastrophe kennen wir aus der Physik. Beim "Zersingen" eines Glases wird durch die Beschallung mit seiner Eigenfrequenz, die Eigenschwingung so stark angeregt, dass es zerbricht. Die menschliche Stimme ist im Allgemeinen nicht geeignet, ein Glas zum Bersten zu bringen, da weder der notwendige Schalldruck, noch die Reinheit der Frequenz erreicht werden kann. Mit einem Tongenerator ist dies hingegen technisch sehr wohl möglich.
Ein spektakuläres Beispiel einer Resonanzkatastrophe lieferte nur 4 Monate nach ihrer Fertigstellung der Einsturz der Tacoma Bridge im US-Bundesstaat Washington.
Am 7. November 1940 kam aus südwestlicher Richtung, quer zur Brücke, Starkwind auf. Dadurch geriet die Brücke zusätzlich zu ihren vertikalen in horizontale Schwingungen. Der sich verwindende Fahrbahnträger konnte so durch seine sich ändernde Stellung im Wind diesem immer weiter Energie zur Verstärkung der Schwingung entnehmen. Nach einer dreiviertel Stunde rissen bei einer Windgeschwindigkeit von 68 km/h (Windstärke 8) die Seile und die Fahrbahn stürzte mit einem verlassenen Auto die Tacoma Narrows.
Ähnlich wie bei den Beispielen aus der technischen Physik, verhält es sich auch mit den äußeren Einflüssen auf das System Mensch. Wir bekommen es tagtäglich in zahlreichen Situationen mit Schwingungen um uns zu tun: ein schwieriges Projekt in der Arbeit, kurze Nächte wegen eines kranken Kindes oder Differenzen in der Partnerschaft. Haben wir genügend Möglichkeiten die Schwingungsenergie auch wieder abzuführen, können wir so auch immer wieder in Balance kommen. Doch manchmal reichen kleine Veränderungen und wir haben das Gefühl, die ganze auf uns einwirkende Last scheint sich zu potenziert zu haben und wir kommen nicht mehr zur Ruhe. Solange nur einer der 5 großen Lebensbereiche (Familie, Partnerschaft, Freunde, Hobbies, Beruf) betroffen ist, können wir über die anderen Ausgleich finden und Schwingungsenergie abfließen lassen. In beruflich stressigeren Zeiten ist es daher wichtig Zeit mit der Familie, dem Partner oder mit Hobbies zu verbringen. Springt die negative Schwingungsenergie allerdings auf die anderen Lebensbereiche über, ist eine drohende Resonanzkatastrophe nicht mehr weit entfernt.
Menschen reagieren in solchen Ausnahmesituationen sehr unterschiedlich. Die Frühwarnzeichen können von starken Stimmungsschwankungen, einer unerklärlichen Gereiztheit, Rückzug, plötzlichen Angst- oder Panikattacken oder psychosomatischen Beschwerden geprägt sein. In Zeiten solcher extremen Überforderung ist es sowohl für Betroffene oder auch Angehörige ratsam, sich möglichst rasch um eine professionelle Hilfe zu kümmern. Lernen Sie mich und meine Arbeitsweise kennen, oder buchen Sie ein Erstgespräch in meiner Praxis.
* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwende ich abwechselnd die weibliche oder männliche Form. Männer und Frauen sind natürlich gleichermaßen angesprochen. Gerne kann der Artikel auch über soziale Netzwerke geteilt werde.
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